Gedenkfeier zur Reichspogromnacht am Mausoleum
- admin26426
- vor 12 Minuten
- 2 Min. Lesezeit
Unter dem Motto „Erinnern heißt handeln – Widerstand gegen das Unrecht“ fand am 10. November die diesjährige Gedenkfeier zur Reichspogromnacht am Mausoleum in Waibstadt statt. Organisiert von den Lehrkräften Herrn Röhr und Frau Brünner gestalteten Schülerinnen der 10. Klassen gemeinsam mit Beiträgen des benachbarten ASG Neckarbischofsheim das Programm.
Zum Auftakt wurden acht Bilder zerstörter Synagogen und eingeschlagener Schaufenster gezeigt, begleitet von Geräuschen zerbrechenden Glases und einem Zeitzeugenbericht von Edith Kamnitzer, die die Pogromnacht 1938 in Berlin miterlebt hatte. Anschließend erinnerte Schulleiter des ASG Harald Frommknecht an die Bedeutung des Gedenkens, bevor Schülerinnen des Gymnasiums historische Hintergründe der Reichspogromnacht beleuchteten.
In seiner Ansprache bekräftigte der anwesende Landtagsabgeordnete Albrecht Schütte die Worte seines Vorredners und verwies auf die in der Reichspogromnacht Zerstörung der Synagoge in Neidensteio, die nur sieben Jahre zuvor ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hatte. Er hob hervor, dass „die Würde des Menschen unantastbar ist“ – der erste Satz des Grundgesetzes – und erinnerte daran, dass es unsere gemeinsame Verantwortung ist, Stimmen und Handlungen, die dieser Würde widersprechen, keinen Raum zu geben und Widerstand zu leisten.
Einen besonderen Akzent setzte der Beitrag von Schüler*innen der Realschule über Wilhelm Krützfeld, den Berliner Polizeibeamten, der in jener Nacht als einer der wenigen Menschen mutig die Neue Synagoge schützte – ein Beispiel für gelebten Widerstand.
Musikalisch wurde die Feier von Frau Bachmeier mit ihrem Harmonium, Philipp Trunk mit Trompete, Anna Sahm mit Flöte, sowie dem Saxophon-Quartett des Gymnasiums unter der Leitung von Frau Starck begleitet. In der herbstlichen Atmosphäre des Waldes entstand so ein würdiger Rahmen des stillen Gedenkens.
Ein herzlicher Dank geht an alle, die zu dieser eindrucksvollen und bewegenden Feier beigetragen haben. Sie zeigen damit, dass Erinnerung Verantwortung bedeutet und lebendig bleibt durch die Auseinandersetzung, das gemeinsame Handeln und das klare Bekenntnis gegen Unrecht und Ausgrenzung, das immer wieder neu gefordert ist.








Kommentare